Die Verbindungen zwischen Flugleine und diversem Vorfachmaterial, egal ob diese in
alt- klassischer Weise als geknüpftes oder die moderne im Handel erhältliche Variante der konisch gezogenen, in verjüngter Form Verwendung findet, kennt man. Der Olbright bzw. Tonnenknoten ebenso die massiv Zeit und Geschick aufwendige Variante des Nadel-Spleißes, oder die vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten gebräuchliche Form der Loop-On-Junktion-Verbindung finden Anwendung. Nimmt man die verschiedenen Möglichkeiten genauer in Augenschein und betrachtet ihre für und wieder etwas genauer, bekommt man als anspruchsvoller Fliegenfischer Resultate die nicht in die Kategorie Hoch-Befriedigend fallen.
DER TONNENKNOTEN
Bei einem Verbund, bei der beide Komponenten mittels eines Tonnenknotens, die in
diesem Fall die wohl älteste Art einer Verbindung darstellt, bleibt der Aspekt
Sicherheit bei Schockzug ebenso im unteren Bereich liegen, wie der unumgänglich störend große Knoten. Bereits diese Umstände geben ihm heute schon lange das aus für die Praxis mit heutig gebräuchlichem modernem High-Tech Material und Gerät.
DER NADELSPLEISS
Die Variante des Nadelspleißes´ ergäbe das absolute non plus ultra in Bezug auf
Gleitfähigkeit in den Rutenringen, auch sind Abhub und Ablage beinahe Widerstands- bzw. Spurlos von der Wasseroberfläche zu bewerkstelligen auch seine Langlebigkeit und Tragkraft ist durchaus als akzeptabel zu bewerten. Hat man jedoch einmal ein Malheure im Vorfach, sprich einen die Tragkraft schwächenden Knoten oder feine Risse durch Grund oder Baumhänger ist es vorbei mit dem perfekt Service ohne Neuaufbau der Verbindung …….. doch dies dauert! …… und will man Zeit vergeuden in den Momenten aktiver Fische? ……. hat man auch immer das nötige Werkzeug dabei? ……. hat man ausreichend Licht für diese genaue Arbeit und auch die nötig ruhige Hand in diesem Augenblick ?
DER LOOP ON JUNKTION
Nehmen wir die nächste Variante einer durchaus haltbaren und effektiven Verbindung,
das Loop- On-Junktion, zwei ineinander gelegten Hohlgeflecht-Schlaufen, genauer in Augenschein. Die Vorteile liegen hier klar auf der Hand. Die mit Abstand schnellst mögliche
Montage sowie das problemlose wechseln der Vorfachart, schwimmend auf intermediat auf sinkend und wieder zurück bieten Pluspunkte die unumstößlich sind!! Doch wie sieht es beim Service in Bezug auf Kraftübertragung, einer knicklosen Abrollkurve beim Switch-Cast oder Roll-Wurf aus, ist auch der Abhub und die Ablage beim Service, insbesondere Spur und Klanglos möglich? Hohlgeflecht Verbinder in Schlaufenform sind wie weitläufig bekannt, zum einen hohl und zum weiterem ein aus vielen Einzelfäden gesponnener Gitterschlauch der unumgänglich durch die Kapillarwirkung sehr viel Wasser aufnimmt, die Schleuderwirkung beim Wurf tut ihr übriges und gibt das Wasser in Form von deutlich sichtbaren Wassertropfen wieder ab, meistens ungünstiger weise bis in das Sichtfenster des angeworfenen Fisches der sich anschließend vergrämt in seinen Unterstand
zurückzieht. Bei diesem Verbinder tut sich auch noch ein weiterer ungewollter Aspekt auf,
nämlich jener das die beiden Schlaufen beim abheben der Leine vom Wasser durch
die Schaufelwirkung der beiden Loops´ ein deutlich hörbares ….BLOOP … hinterlassen,
leider nicht nur für uns Angler hörbar, auch ein ausgemachter Fisch reagiert mit umgehender Flucht auf derart gesandte Schock-Schwingungen im Wasser.
DO IT YOURSELF
Nun taucht die Frage auf welche Art einer Leinenverbindung nun eigentlich optimal ist in Hinblick auch Sicherheit, Handhabung, Kraftübertragung, und Unscheinbarkeit in der Praxis?
Die Antwort könnte ihnen die folgende Bauanleitung geben. Verbinder aus eigener Herstellung, die nicht auf die herkömmlich heimische Salmoniden Fischerei festgelegt sind. Ich fertige nach diesem Muster nicht nur mein Vorfachmaterial, egal ob Trocken, Intermediat oder Sinkvorfach, auch Verbinder für Schussköpfe bei Hecht und Lachsschnüren zur Running-Line lasse ich auf diese einfache und sichere Art und Weise bereits seit ca. 15 Jahren an meinen Ruten ihren verlässlichen Dienst tun.
MATERIAL UND VERARBEITUNG FÜR VORFÄCHER
Auf den nachstehenden Bildern können Sie Stepp by Stepp die einfache Machart ersehen und mit etwas handwerklichem Geschick manuell nachvollziehen. Auf Abbildung eins ersichtlich, braucht man nicht viel, bzw. spezielles Werkzeug um z.B. ein Mono-Vorfach besonderer Güte und Praxistauglichkeit herzustellen.
Bild 1
1.) Ein Stück Vorfach mit entsprechender Spitzenstärke nach Wunsch, Anforderung und beabsichtigter Schnurklasse.
2.) Hohlgeflechtsbacking in der gewünschten Tragkraft so z.B. Trout oder
Salmon oder einen Loop-On-Junktion
den man einfach öffnet und damit einen Verbinder für 2 Stk. Vorfächer erhält.
3.) Sekundenkleber , vorzugsweise eine Marke die nach der Aushärtung evtl. leicht
biegsam bleibt.
4.) einen Bobbin der idealerweise mit Dyneemafaden bestückt ist (kann auch normaler
Bindefaden oder 0,10 Mono sein).
5.) eine scharfe spitze Schere.
6.) ein Feuerzeug.
7.) ein Stück Gummischlauch mit dem ca. 0,75 – 1,0 mm Innendurchmesser. (erhältlich im
Modelbauladen).
Bild 2
Zuerst das konische Vorfach am dicken Ende mit der Schere schräg anschneiden um ein besseres einführen in den Geflechtschlauch zu ermöglichen.
Bild 3
Als nächsten Schritt steckt man das angeschnittene Vorfachende ungefähr 3 cm in das bereits vorbereitete ca. 10 cm lange Stück Hohlgeflecht und lässt es wieder
austreten.
Bild 4
das ausstehende Mono-Ende mit dem Feuerzeug anschmelzen bis ein kleiner Tropfen entsteht, diesen unter senkrechter Haltung erkalten lassen.
Bild 5
Nachdem der Tropfen erkaltet ist wird
er vorsichtig in den Gitterschlauch eingezogen bis dieser vollständig innen
liegend ist. Mit dem Dyneemafaden nun an der Eintrittsstelle des Monos in das Gittergeflecht beginnend eine Abbinde-Stelle zu legen. Durch schwungvolle Rotation des Bobbin, einige übereinander liegende Lagen Bindefaden legen und so eine wie auf dem Bild ersichtliche Sicherung formen.
Bild 6
Genau wie auf dem Bild ersichtlich nur die Fadenlagen mit Sekundenkleber tränken um eine so kurz wie möglich steife kompakte Stelle zu erhalten Nach dem aushärten des Klebstoffes den Faden sehr kurz abschneiden und erneut mit Klebstoff befeuchten um abschließend mit dem Finger eine dichte Oberfläche zu streichen.
Bild 7
So sollte die Sicherungswicklung nun aussehen.
Bild 8
mit einer spitzen scharfen Schere nun die restlichen überstehenden Geflecht Fransen so knapp wie möglich abschneiden.
Bild 9
so sollte die bereits fertige Sicherungsstelle nun aussehen.
Bild 10
Abschließend wird das Vorfach in dem
Gitterschlauch noch so weit gezogen bis der abgeschmolzene Tropfen sich in der
Sicherungswicklung fest setzt, nun noch die Leinen-klemm-Hülse aufziehen, evtl. auch gleich die Vorfachspitze mit einem Vorfachring versehen und fertig ist ein perfektes schnell und sicher zu Hand habendes Vorfach ohne störende Aspekte.
Bild 11
Optional kann man auch die Sicherungsstelle noch schwarz oder rot einfärben und mit Epoxidharz überziehen.
Bild 12
Und nun ab in die Vorfachtasche auf Vorrat.